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Erstellt:22.04.98
Aktuallisiert:17.12.05


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Jan Huschauer

Redewendungen

Eine fremde Welt

Da Du nicht unbedingt Informatikstudent sein mußt, kurz mal angeschnitten, was ein Computer ist:

Der Computer rechnet nur mit 0 und 1.

Aber das interessiert hier jetzt nicht. Dennoch wollen wir mal klarstellen, daß ein Computer Zeichenorientiert ist. Ein solches Zeichen nennt man auch Byte. Die Steigerung nennt sich Kilobyte (1 KB = 1024 Byte) oder gar Megabyte (1 MB = 1024 KB). Diese Zeichen findest Du überall am Computer: Auf dem Bildschirm, auf der Tastatur, und auch in Deinen Dateien. Diese Dateien (engl. Files) sind grob in drei Bereiche gegliedert:

  • Textdatei
  • Datenbankdatei (ähnlich einem Karteikasten)
  • Programmdatei (engl. "binaeries" oder "executable")

Damit Du die Dateien auseinanderhalten kannst, vergibst Du Dateinamen. Diese können bei UNIX bis zu 255 Zeichen lang sein und eine Menge von verschiedenen Zeichen beinhalten. Bei DOS und Windows (ausgenommen Win95) sind die Dateinamen auf nur 8 Zeichen, einen Punkt und weitere 3 Zeichen beschränkt.

Um mit Dateien umzugehen, mußt Du wissen, von welchem Typ sie sind. Bei Programmen mußt Du den Dateinamen nur eingeben, evtl. noch Parameter (Optionen) dahinterschreiben, und das Programm wird ausgeführt. Für Textdateien brauchst Du einen Editor, mit dem Du den Text lesen oder schreiben/verändern (editieren) kannst. Bei Datenbankdateien hilft lediglich die Datenbankanwendung (-programm), mit der die Datenbank erzeugt wurde.

Um genau diese Dateien (und davon ganz viele) dreht sich alles bei jedem Betriebssystem.

UNIX liefert aber noch einen vierten Dateityp mit: Die Geräte! Jedes Hardwaregerät (sei es Tastatur, Maus, Bildschirm, Drucker, Diskettenlaufwerk, Festplatte, etc.) wird von UNIX als Datei betrachtet. Das hat den Sinn, daß jede Kommunikation zwischen dem Rechner und seiner Hardware lediglich durch Austausch von Zeichen stattfindet. Genau dasselbe wie auch bei anderen Dateien.

Der Umgangston

Die Antwort auf das Leben, das UNIversum und den ganzen Rest bietet so ein Computer nicht unbedingt, und nah dran ist er schon lange nicht. Aber Du sitzt am Computer und solltest ihn zumindest ein bißchen kennen. Kommunizieren tust Du mit Deinen Kommilitonen wahrscheinlich noch mit dem Mund. Aber der Computer hat weder Mund noch Ohren. Also mußt Du auf die herkömmliche Art mit ihm kommunizieren: Per Tastatur, Maus, Monitor und Drucker. Dabei werden Ein- und Ausgabegeräte unterschieden. Es gibt natürlich auch hierbei Geräte, die irgendwo dazwischen stehen, wie Festplatte, Diskettenlaufwerk und Netzwerk. Aber mit denen arbeitest Du nicht selbst, sondern überläßt es dem Computer.

Wie schon gesagt, funktioniert alles über Zeichen, die Du am Computer eintippst. Meist sind es Befehle, die Du aufrufst, indem Du sie an einer Befehlsaufforderung (Prompt, siehe Seite 7) eingibst, um dann mit dem Programm zu arbeiten. Manche Tastaturen (insbesondere an PCs) stellen Dir die Möglichkeit zur Verfügung, auch Umlaute wie Ä, Ö, Ü und ß zu tippen. Bei Dateinamen, Mails, News, etc. (sprich im ganzen Uni-/Internet) ist es aber ratsam, diese Zeichen außer acht zu lassen, da es verschiedene Systeme gibt und die genormten ASCII-Zeichen aus den USA stammen, wo man keine Umlaute kennt, und eben diese nicht einschließen.

Um diesem Problem aus dem Wege zu gehen, gab es viele verschiedene Ansätze, die sich hauptsächlich damit auseinandersetzten, die Umlaut-Zeichen durch andere Zeichen zu ersetzen. Die einfachste Art kennen wir noch aus der Grundschule: Statt ä wird ae geschrieben, und so weiter...

Bei der zweiten Art ist die Frage, was hat Gott zuerst erschaffen: German-Style-Files für TeX oder die Idee, für ein ä ein "a (Anführungsstriche + Buchstabe) zu schreiben? Die dritte und wohl unleserlichste ist ein ä für ein ä. Welch krankes Gehirn denkt sich denn so etwas aus, fragst Du Dich? Ich mich auch. Dennoch wird genau diese Form in HTML-Dateien benutzt.

Begrüßung, Vorstellung, Bekanntschaft

Damit das System Dich kennt, brauchst Du zunächst einmal eine Kennung (account). Sie setzt sich zusammen aus Deinem Benutzernamen und einem Paßwort.

Die Kennung mußt Du gewöhnlich unter Angabe von guten Gründen ("Projekt", "Diplomarbeit", "ich will auch eine...") beim Rechenzentrum (G 124a; Herr Haussmann) beantragen. Mitunter geht das Ganze auch automatisch, indem Du ein bestimmtes Programm aufrufst, das eine Kennung für Dich einrichtet. Oder aber Du bekommst eine vorgefertigte Kennung von Deinem Tutor zugeteilt. Im RZ (Rechenzentrum) bekommst Du auf Anfrage ein Formular, das Du ausfüllen und von Deinem Betreuer / Professor abzeichnen läßt. Den Zettel wirfst Du in den dafür vorgesehenen Kasten neben dem Kopierer im G-Foyer. Für Informatikstudenten ab dem 3. Semester gilt ein vereinfachtes Verfahren: Das fortgeschrittene Studium ist Grund genug, um eine Kennung zu beantragen, auch ohne Abzeichnung durch irgendeinen Betreuer.

Wer da?

Also mal angenommen, wir hätten so eine Kennung. Zu Beginn des Informatikstudiums werden die Möchtegern-Informatiker kaum an eine SUN-Workstation (zu deutsch: Platz an der Sonne) gelassen. Du wirst Dich also in einem Übungsraum mit stinknormalen, vernetzten PCs und Überwachungskamera wiederfinden. Die PCs laufen aber unter LinuX, und damit auch unter UNIX. Sind daher voll zu diesem Heft kompatibel.

Wer will das wissen?

Im Raum G 124 finden sich aber auch noch normale PCs, mit denen man auch ins Netz kann:

Wenn Du den Rechner (PC) einschaltest, mußt Du zunächst eine Verbindung zum UNIX-System herstellen. Das geht beispielsweise mit:

telnet brian

Das brian ist übrigens der Name des lokalen UNIX-Name-Server. Wenn es nicht funktioniert, ist wahrscheinlich die Netzwerk-Software auf Deinem PC noch nicht geladen. In diesem Fall:

nfson
eintippen. Der Rechner bootet, um die Änderung zu aktivieren und dann kannst Du es nochmals versuchen.

Wenn es klappt, meldet sich UNIX und fordert Dich auf, Deinen Namen (Kennung) und Dein Paßwort einzugeben.

Ich bin's

Falls Du tatsächlich auch mal eine freie SUN-Workstation gefunden haben solltest so laß Dich nicht von irgendwelchen hübschen Bildern oder einem ausgeschalteten Monitor abschrecken. Drücke einfach mal auf die Return-Taste (die große Taste die sich rechts von den Buchstaben breitmacht).

Nun kannst Du Deine Login-Prozedur ausführen und Deine Kennung (gefolgt von einem Return) eintippen, und danach Dein ganz privates Paßwort:

login: ford
passwd: *******

Das Paßwort mußt Du blind eintippen und, damit es sportlicher wird, auch auf Groß- und Kleinschreibung achten. Gesetzt den Fall, wir haben uns nicht vertippt, läßt UNIX jetzt die Zugbrücke runter - wir sind im System und werden mit irgendeinem sinnigen Text begrüßt, beispielsweise:

Rettet den Wald - druckt nicht alle man-pages aus...
Welcome to SUN OS Ver. 3,5% Fett i.Tr.

Juh heff Mehl!

{/home/ford}\[1]>

Falls ein CDE-System installiert wurde, wird man direkt mit einer X-Oberfläche begrüßt. Dazu aber später noch.

Die erste Hürde ist genommen. In der unteren Zeile steht ganz links das Bereitschaftszeichen, das sogenannte Prompt und rechts daneben tummelt sich hoffentlich ein Cursor.

Abschied

Wo wir jetzt so schön drin sind (im UNIX-System), üben wir doch gleich mal, wie man ordentlich Tschüß sagt. Dies ist ein Punkt, dem bislang leider viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Also Papiertaschentücher bereitlegen und
logout
eintippen. Für Anglisten funktioniert auch bye, für Anarchisten und Revolutionäre die, und für unentschiedene exit.

Aber bitte niemals den Rechner einfach ausschalten!!!
(drei Ausrufezeichen)

Besonders SUNs dürfen NIEMALS einfach ausgeschaltet werden!

(Aber den Monitor darf man aus Energiespargründen ausschalten.)

Das System ist zwar in der Lage festzustellen, daß eine Verbindung nicht mehr benutzt wird, aber das braucht seine Zeit, und inzwischen trommeln die anderen Benutzer mit den Fingern auf dem Tisch, weil das System so langsam ist. Wenn Du das zu oft hintereinander machst, gibt's eine license violation (d.h. niemand kommt mehr rein), und dann könnte es sein, daß sie anfangen, auf Dir rum zu trommeln.

Wir hoffen, diesen Punkt genügend deutlich gemacht zu haben; wenn nicht, dann sind wir bereits beim nächsten Thema:

Verständigungsschwierigkeiten

Wie weiß man eigentlich, ob UNIX einen Befehl verstanden hat - oder nicht? Einfache Regel: Wenn UNIX etwas akzeptiert, dann sagt es: NIX.

Standardbeispiel: rm * (Return) löscht sofort alle Dateien im Verzeichnis, ohne Rückfrage. Sollte also irgendwas Merkwürdiges auf dem Bildschirm erscheinen, dann ist das mit großer Wahrscheinlichkeit eine Fehlermeldung!

Viele Ungereimtheiten lassen sich schon allein dadurch klären, daß die Bildschirmmitteilungen sorgfältig gelesen werden (dazu sind sie da!). Mangelnde Englischkenntnisse sind auch keine Ausrede. Es ist in der Regel immer von dem die Rede, was Du eingegeben hast.

Die Haltung ich verstehe den Computer nicht kommt oft daher, daß es gar nicht erst versucht wird (Anm. des RZ).

Spätestens jetzt tut Hilfe not, wir benötigen Auskunft und wenden uns daher an die:

Touristeninformation

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Selbst wenn Du weißt, wie ein Befehl heißt, ist das meist nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommt eine schier unendliche Fülle an Parametern, Optionen und Aufrufformaten. Aber - keine Panik - für die meisten UNIX-Befehle läßt sich mit dem man-Befehl (von manual, deutsch: Handbuch) eine Hilfe anfordern, die recht ausführlich und auf angelsächsisch (Englisch) sagt, was Sache ist. Der Befehl ist:
man Kommando
Einfach mal...
man ls
ausprobieren. Du wirst einen etwas länglichen Text auf dem Bildschirm sehen, den Du mit der Leertaste (auch "Space" genannt) durchblättern kannst (oder q drücken zum Abbrechen).

Dieses Durchblättern geht übrigens auch mit jeder anderen Datei, aber datt krimma schpeta.